Planung einer Photovoltaik-Anlage

Mit einer (PV)-Photovoltaik-Solaranlage wird Strom aus Sonnenlicht erzeugt. Nachfolgend die wichtigsten Informationen für die Planung und Errichtung einer Solarstromanlage.

  1. Flächenbedarf

    Zur Gewinnung von Strom mittels Solarenergie benötigt man eine geeignete Aufstellungsfläche für die Solarmodule. Um Solarzellen mit einer Leistung von 1 kW installieren zu können, werden ca. 10 m² Aufstellungsfläche benötigt.

  2. Wieviel Strom produzieren die Solarzellen?

    Die produzierte Strommenge (kWh) hängt hauptsächlich vom regionalen Standort in Deutschland, von der Ausrichtung (Himmelsrichtung) und vom Aufstellungs-Neigungswinkel ab. Faustformel: Pro kW installierter Solarleistung kann mit einer Strommenge zwischen 700 und 1.300 kWh im Jahr gerechnet werden. Bei einer 10 kW-PV-Anlage (100 m² Flächenbedarf) schwankt die jährliche Solarstromernte somit zwischen 7.000 und 13.000 kWh. (Vergleich: Der Haushalts-Strombedarf für einen Vier-Personenhaushalt beträgt ca. 4.000 kWh, Globalstrahlungswerte siehe nebenstehende Grafik , Quelle: DWD).

  3. Vergütung

    Für Anlagen auf Gebäuden oder im Außenbereich gelten folgende Vergütungssätze:

    EEG 2014 - feste Einspeisevergütungen im Überblick (bis einschließlich 100 kWp)*
    Vergütungssätze bei Inbetriebnahme ab Januar 2016 für Anlagen, die keine Erlöse aus der Direktvermarktung erzielen.

    Inbetriebnahme Dachanlagen Außenbereich**
      0-10 kWp 10-40 kWp 40-100 kWp 0-100 kWp
    Ab 01.04.2016 12,31 11,97 10,71 8,53
    Ab 01.05.2016 12,31 11,97 10,71 8,53
    Ab 01.06.2016 12,31 11,97 10,71 8,53
    Ab 01.07.2016 12,31 11,97 10,71 8,53
    Ab 01.08.2016 12,31 11,97 10,71 8,53
    Ab 01.09.2016 12,31 11,97 10,71 8,53

    * Dachanlagen und Anlagen auf Nichtwohngebäuden im Außenbereich.
    ** Anlagen auf Nichtwohngebäuden im Außenbereich.
    Quelle: EEG 01.08.2014. Alle Angaben ohne Gewähr.

    Die Vergütung wird 20 Jahre vom Stromnetzbetreiber (meistens Ihr Stromversorger) an den Solaranlagenbetreiber gezahlt.
    Die mittleren monatlichen Erträge sehen Sie in nachfolgender Grafik dargestellt. Grundlage der Daten ist die Annahme eines jährlichen Anlagenertrages von 950 kWh/kWp.

    Seit der Einführung des neuen EEG2014 ist das Thema Eigenverbrauch nicht mehr wegzudenken. Lesen Sie hierzu mehr unter unserer Rubrik: Batterien-/Speicherlösungen

  4. Einspeisung

    ertrag monDie gängigsten und am häufigsten eingesetzten Solarmodule bestehen aus polykristallinen Solarzellen. Amorphe Solarzellen sind zwar preisgünstiger, haben aber einen deutlich geringeren Wirkungsgrad. Die Solaranbieter gewähren i.d.R. eine Solarzellen-Garantie über 25 Jahre auf 80% der Nennleistung (> Investitionslaufzeit). Damit der erzeugte Solarstrom in das Stromnetz eingespeist werden kann, benötigt man einen Netzanschluss eines regionalen EVS. Weitere Informationen über einen solchen Netzanschluss erhält man bei dem zuständigen Stromnetzbetreiber (i.d.R. über Ihren örtlichen Stromversorger erreichbar).

  5. Förderung & Finanzierung

    Die Vergütung für den erzeugten Solarstrom erfolgt nicht aus staatlichen Steuermitteln. Die Stromnetzbetreiber sind gesetzlich verpflichtet, die Solarstromvergütung zu bezahlen. Derzeit zahlt ein durchschnittlicher Haushalt etwa 1 Euro pro Monat mehr für die umweltfreundliche Stromerzeugung, bezogen auf alle regenerativen Energiequellen. Staatliche Zuschüsse zum Kauf einer Solaranlange werden noch von einigen wenigen Bundesländern sowie einigen Kommunen gewährt. Zinsgünstige Kredite werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau Kfw (KfW) vergeben. Ein Kredit-Formular der KfW und weitere Infos erhält man über jede Hausbank.

  6. Wirtschaftlichkeitsberechnung

    Die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Solaranlage ist von zahlreichen Faktoren (Höhe der Investitionskosten, Erlöse, Zinssatz, persönlicher Steuersatz, Anteil Eigenkapital/Fremdkapital, jährliche Betriebskosten, etc.) abhängig. Lassen Sie sich ggf. von Ihrem Steuerberater beraten.
    Weitere Infos zur Planung einer Solarstromanlage

Genehmigung

Die Genehmigung von Solaranlagen geschieht durch die Bauordnungsämter. Zuständig für die Gesetzgebung sind die Länder (Landesbauordnungen). In der Regel sind Solaranlagen genehmigungsfrei, sofern sie an der Fassade, auf Flachdächern oder in der Dachfläche errichtet werden. Einige Länder bestehen auf einer Genehmigungspflicht für Anlagen, die aus dem Baukörper hervorspringen. Weitere Einschränkungen können durch örtliche Bebauungspläne oder andere Vorschriften für die bauliche Gestaltung vorgegeben werden (z. B. denkmalgeschützte Bauten). Hinweis: Für eine Freiflächenanlagen wird auf jeden Fall eine Baugenehmigung benötigt. Bitte erkundigen Sie sich bei der Planung einer Photovoltaik-Anlage bei der zuständigen Bauordnungsbehörde nach bestehenden Vorschriften hinsichtlich der Genehmigung der Anlage.
Statische Anforderungen und Installation

Das zusätzliche Gewicht, welches durch eine PV-Anlage herbeigeführt wird, beträgt ca. 0,25 kN/m² und überschreitet in der Regel nicht 15 % der Gesamtlast, für die der Dachstuhl ausgelegt ist. Allerdings sollte bei größeren Dachneigungen bzw. windexponierten Standorten eine individuelle Prüfung der Dachstatik erfolgen. Die Installation der Solarmodule auf dem Dach ist relativ leicht machbar. Auf Schrägdächern werden die Solarmodule üblicherweise auf eine Unterkonstruktion mit einigen Zentimetern Abstand zum Dach montiert.Werden die Solarmodule schon während der Bauphase in das Dach integriert, dann können Kosten für Dachziegel eingespart werden. Eine optimale Nutzung der Strahlungsenergie ergibt sich mit der Montage der Module auf nach Süden ausgerichteten Dächern mit einer Dachneigung von 30°. Jedoch haben Untersuchungen ergeben, daß hier Toleranzen möglich sind. So werden beispielsweise für alle Dachausrichtungen von Südost bis Südwest und Dachneigungen zwischen 10° und 50° mindestens 95 % der maximalen Energieausbeute erreicht. Die erwartete Lebensdauer von Solarmodulen liegt heute bei weit über 25 Jahren. Aus diesem Grund ist eine einwandfreie Montage wichtig, damit keine Schäden bezüglich der Haltekonstruktion oder der elektrischen Verdrahtung auftreten und so ein langfristiger Einsatz der Solarmodule möglich wird. Aus diesem Grunde sollte die Installation von Fachleuten vorgenommen werden.